„Der Komm und sieh-Kurs war für mich eines der wertvollsten Erlebnisse bisher. Rückblickend hatte ich mir die Zeit in Assisi anders vorgestellt, doch diese war besser als in meinen Vorstellungen. Ich bin zwar nicht als neuer Mensch zurück nach Hause gekommen, aber als ein Mensch, der sich selbst mehr schätzen und lieben gelernt hat. Als jemand, der seinen Platz in der Welt finden möchte. Die Gruppe harmonierte besser als ich es erwartet habe und ich lernte Menschen, die ich seit der 5. Klasse kenne, von einer ganz anderen Seite kennen, die mich bis jetzt noch positiv erstaunt. Den Zusammenhalt und die Unterstützung, die wir uns gegenseitig in Momenten schenkten, war Gold wert. Für mich war das Herzstück von Assisi S. Damiano, denn es war eine kleine einfache Kirche, die aber mit so viel Liebe und Verbundenheit gefüllt wurde, dass es mir jeden Abend und jeden Morgen das Herz erwärmte. So wie Bruder Massimo mit uns gesungen hat, merkten wir, dass wir willkommen waren und die Offenheit und Freundlichkeit der Brüder war jedes Mal erneut wie eine Umarmung. Anfangs war der Gottesdienst für mich einfach ein italienischer Gottesdienst. Doch nach ein paar Tagen wurde es auch für mich zum Gebet. Zu sehen, dass die Brüder jeden Tag zusammen beten und, dass sogar sie für den Frieden in der Ukraine beten, war überwältigend. Denn der Gedanke, dass irgendwo in Italien in einem kleinen Örtchen, zwischen Olivenbaumgärten und Bergen eine Kirche steht, in der sich Menschen treffen und für den Frieden in meinem zweiten Heimatland beten, gibt mir verdammt viel Kraft. In meinem Motivationsschreiben vor Assisi habe ich geschrieben, dass ich endlich wieder sagen möchte, dass es mit gut geht. Ich dachte, dass sich durch Assisi alles verändert und ich die Anliegen, mit denen ich hingefahren bin, auch hinter mir lassen kann. Aber manche Sachen habe ich nicht in der Hand, dass weiß ich jetzt. Ich tue mein Bestes und das ist auch gut so. Ich nehme von Assisi mit, dass meine Seele den Weg kennt. Ich kenne meinen Weg gerade noch nicht und das ist auch richtig so. Aber ich vertraue darauf, dass mein Innerstes weiß, wohin es möchte.“
— Solomia Malsam
Teilnehmerin am Komm-und-sieh-Kurs (Juni 2023)